Mitten in der Ermou-Straße – einer großen Fußgängerzone in Athen – liegt die bezaubernde kleine Kirche Kapnikarea. Die Kirche Kapnikarea ist ein unverzichtbarer Anlaufpunkt für Besucher, die das historische und kulturelle Erbe Athens erkunden möchten. Die Kirche liegt in unmittelbarer Nähe des lebhaften Syntagma-Platzes und ist leicht zu erreichen.
Die Geschichte der Kapnikarea
Die byzantinische Kreuzkuppelkirche wurde im 11. Jahrhundert erbaut und im 13. Jahrhundert durch eine kleine Kapelle der Heiligen Barbara, Agia Varvara, ergänzt. Ihren Namen hat sie von dem Steuereintreiber Kapnikaris erhalten, der sie stiftete. Eine andere Erklärung wäre die Ableitung von „Kamou Karea“, griechisch für „Jungfrau mit Gewand“. Im Innenraum sind wunderbare Fresken und die gesamte Fassade ist mit Mosaiken verziert.
Die Kirche hat eine besondere Bedeutung in der Geschichte Athens. Während der osmanischen Herrschaft wurde sie als katholische Kirche genutzt und erfuhr eine Umgestaltung im Barockstil. Später, nach der Befreiung Griechenlands von der osmanischen Herrschaft im 19. Jahrhundert, wurde sie wieder in eine orthodoxe Kirche umgewandelt.
Architektonische Besonderheiten
Die Kirche Kapnikarea zeichnet sich durch ihre einzigartige Architektur aus. Ihr kreuzförmiger Grundriss ist typisch für byzantinische Kirchen, und die charakteristische rote Ziegelsteinfassade ist ein Blickfang. Das Innere der Kirche ist mit byzantinischen Fresken und Ikonen geschmückt, die die Geschichte der orthodoxen Kirche und Griechenlands erzählen.
König Otto I.
Als die Kirche unter König Otto I. abgerissen werden sollte, um die Straße auszubauen, brach ein Sturm der Entrüstung unter den Athenern los. Der aus Bayern stammende Wittelsbacher hatte bereits mehrere Zeugnisse der byzantinischen Kultur zerstört und war entsprechend verhasst. Schließlich führten die Proteste zum Erfolg und eine Anweisung aus der Heimat pfiff ihn zurück.
Heute steht das Kleinod zwischen Warenhäusern und Menschenmassen. Die frommen Griechen benutzen sie noch immer zum Gebet während einer Einkaufstour und das Mäuerchen um die Kirche wird gerne für eine kleine Pause verwendet.